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ZDF WISO: Finanzamt berät oft fehlerhaft

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ZDF-Magazin WISO: Auskunft zur Steuerklärung vom Finanzamt oft falsch

Am 31. Mai 2013 endet die Abgabefrist für die Steuererklärung 2012. Viele Verbraucher fühlen sich jedoch mit den diversen Papierbögen ihrer Steuererklärung überfordert und suchen bei offenen Fragen die Hilfe vom Finanzamt. Diese sind Steuerzahlern gegenüber zur Auskunft verpflichtet und haben entsprechende Service-Center eingerichtet. Ein aktueller, nicht repräsentativer Test der des Verbrauchermagazins WISO zeigt allerdings, dass sich die Deutschen nicht auf das Finanzamt verlassen sollten. Stichprobenartig wurden sieben Finanzämter mit je vier Test-Fragen untersucht. Die Hälfte der Antworten war jedoch falsch oder nicht vollständig.

ZDF WISO testet Auskunft zur Steuererklärung 2012

Experten schätzen, dass bis zu 30 Prozent aller Steuerbescheide Fehler enthalten. WISO wollte daher wissen, wie gut die Auskunft vom Finanzamt ist. Zusammen mit Prof. Dr. Johanna Hey, der Direktorin des Instituts für Steuerrecht an der Universität Köln, wurden vier Fragen entwickelt. Eine beschäftigte sich beispielsweise damit, welchen Betrag Steuerpflichtige von jährlich 4.000 Euro für die Kinderbetreuung steuerlich geltend machen können. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Zwei-Drittel-Regelung, das heißt, zwei Drittel der Kosten können abgesetzt werden – jedoch nicht mehr als 4.000 Euro. In manchen Fällen wussten die Sachbearbeiter auf diese Frage keine Antwort. Von sieben Finanzämtern konnten nur zwei eine richtige Antwort geben.

Immerhin: Bei der Frage, wie lange Freibeträge von der alten Lohnsteuerkarte auf die neue elektronische Steuerkarteeingetragen werden können, antworteten alle Finanzämter richtig. Bis 2012 geltende Freibeträge wurden nicht auf die neue Lohnsteuerkarte übertragen. Sie müssen neu beantragt werden. Dazu haben Steuerpflichtige jeden Monat bis zum 30. November 2013 Zeit.

Finanzamt im Visier von WISO

Wie das Vergleichsportal finanzen.de berichtet, führte das Verbrauchermagazin WISO den Test mit den Finanzämtern nicht zum ersten Mal durch. Bereits 2012 wurden sieben Behörden stichprobenartig überprüft. Wie auch 2013 interessierte die Tester zum Beispiel die Frage, welchen Arbeitsweg sie steuerlich absetzen können. Einen kürzen über die Landstraße, der jedoch länger dauert, oder eine längere Strecke, die über die Autobahn schneller zurückgelegt werden kann. Die richtige Antwort lautet: Der längere Weg darf angegeben werden, wenn die Strecke verkehrsgünstiger ist.

Fragen zur Steuererklärung 2012 mit Experten klären

Laut dem dritten Paragrafen des Steuerberatungsgesetzes dürfen Finanzämter nicht beratend tätig sein. Sie dürfen lediglich eine Auskunft erteilen. Mitarbeitern des Finanzamtes ist es nicht gestattet, Tipps zu steuersenkenden Maßnahmen zu geben. Vielleicht kann in dieser Regelung eine Ursache für das Ergebnis der WISO-Stichprobe gesehen werden. Da nur jede zweite Frage vom Finanzamt richtig beantwortet wurde, dürfen Steuerzahler die Antworten nur als Auskunft auffassen – nicht mehr und nicht weniger. Wer sich auf eine zuverlässige Hilfe verlassen will, muss sich an einen Steuerberater wenden oder zum Lohnsteuerverein gehen. Die WISO-Redaktion rät im Übrigen auch dazu, den Steuerbescheid von Fachleuten prüfen zu lassen.

Den vollständigen WISO-Bericht können sich Interessierte in der ZDF-Mediathek anschauen.


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